das Podcast zum Leben mit dissoziativer Identitätsstruktur
Music:
Speaker1: Zehn Jahre. So lange gibt es viele Sein, den Podcast zum Leben mit dissoziativer
Speaker1: Identitätsstruktur schon.
Speaker1: Im September werden wir unsere 100. Episode aufnehmen.
Speaker1: Und dazu seid ihr HörerInnen herzlich von uns eingeladen.
Speaker1: Wir haben einen kleinen Saal im baulich weitgehend barrierefreien und gut durchlüfteten
Speaker1: Freizeitheim Linden in Hannover angemietet und freuen uns darauf, euch dort zu treffen.
Speaker1: Ihr könnt euch über unsere Webseite viele-sein.de anmelden oder per E-Mail an
Speaker1: ab August werden wir euch dann per Mail mit allen Informationen zur Veranstaltung versorgen,
Speaker1: denn erst ab einer gewissen Anmeldungszahl wird das Treffen auch wirklich stattfinden.
Speaker1: Darum nicht lange warten, gleich anmelden und weitersagen. Wir freuen uns auf euch!
Music:
Speaker0: Selbstverletzendes Verhalten. Die meisten denken dabei an Schnitte,
Speaker0: an sichtbare Wunden, vielleicht an Narben.
Speaker0: Das ist zwar der sichtbarste Teil, aber auch nur ein kleiner Teil von selbstverletzendem Verhalten.
Speaker0: Dr. Ulrich Sachse sagt, Selbstverletzendes Verhalten ist bei schwer traumatisierten
Speaker0: Menschen oft ein Akt der Selbstfürsorge.
Speaker0: Nicht gesund, aber ein Versuch mit innerem Chaos, mit Überforderung umzugehen.
Speaker0: Und wenn man das ernst nimmt, dann bekommt diese ganze Debatte eine andere Richtung.
Speaker0: Dann geht es nämlich nicht nur um Narben, sondern auch um Verhalten,
Speaker0: das von außen wie Disziplin aussieht.
Speaker0: Übermäßiger Sport, extremes Arbeiten, hungern sich über Essen oder Dinge wie
Speaker0: sich innerlich abwerten, sich entziehen, sich sozial isolieren.
Speaker0: Vieles davon ist nicht nur unsichtbar, sondern gesellschaftlich sogar gewünscht.
Speaker1: In dieser Folge reden wir über all das, über Selbstverletzungen,
Speaker1: die man nicht sofort erkennt, über den Umgang mit sichtbaren Spuren wie Narben,
Speaker1: die man vielleicht verstecken möchte oder muss.
Speaker1: Wir fragen uns, wann es wichtig ist zu wissen, warum man sich selbst verletzt
Speaker1: und ob es reicht, nur das Verhalten zu stoppen oder ob es mehr braucht.
Speaker1: Wir sprechen auch über das Management von Selbstverletzungsimpulsen,
Speaker1: wie man damit lebt, wenn der Wunsch nach Verletzung kommt,
Speaker1: wie wir in unserem System damit umgehen, mit all den unterschiedlichen Stimmen
Speaker1: und Impulsen und ob Selbstverletzen eigentlich krank ist oder eine Reaktion
Speaker1: auf etwas, das uns krank macht.
Speaker1: Für uns mit dissoziativer Identitätsstruktur ist das ein Thema mit vielen Ebenen
Speaker1: und vielleicht auch Widersprüchen.
Speaker1: Heute eröffnen wir diesen Raum. Ich bin Hanna Rosenblatt und spreche mit Felice Mehr.
Speaker0: Hallo Hannah.
Speaker1: Hallo Felice. Da haben wir uns ja wieder ein richtig schönes, leichtes Thema geholt.
Speaker1: Eins, das oben aufschwimmt.
Speaker1: Absolut sofort Spaß verspricht.
Speaker0: Also ehrlich, wollen wir jetzt mal spoilern aus unserer Vorbereitung?
Speaker0: Wir hatten zwei Themen und ich habe gesagt, nee, selbstverletzendes Verhalten,
Speaker0: das finde ich echt so schwierig. Und ihr habt gesagt, nee, machen wir.
Speaker1: Soll ich mal spoilern aus unserer Vorbesprechung? Wir hatten zwei Themen und
Speaker1: das andere war Innenkinder. Das ist mir zu schwer.
Speaker0: Ach, das hätte ich so richtig nett gefunden.
Speaker0: Nächstes Mal.
Speaker1: Warum sprechen wir denn heute über SVV?
Speaker0: Also ich habe komischerweise oder ich habe mit dem Thema ein Problem,
Speaker0: weil ich lange dachte oder wir dachten lange, also damit haben wir nur wirklich gar nichts zu tun.
Speaker0: Also wir haben keine Narben, wir haben uns nie geritzt oder ähnliche Geschichten.
Speaker0: Also alles das, was wir so im Eingang als so richtig sichtbares Verletzen benannt haben.
Speaker0: Ja, schön, dachten wir, ein Problem, das wir nicht haben.
Speaker0: Aber naja, dachten wir halt jedenfalls.
Speaker0: Und mittlerweile, und das wissen wir halt dann tatsächlich auch schon länger,
Speaker0: haben wir mitgekriegt, dass wir sehr wohl Dinge machen,
Speaker0: die absolut selbstverletzend sind, aber die einfach von außen nicht zu sehen sind. Und im Moment...
Speaker0: Also sind wir jetzt noch einer anderen Sache auf die Spur gekommen?
Speaker0: Also wenn wir jetzt davon ausgehen, dass selbstverletzendes Verhalten,
Speaker0: also dazu kommen wir ja noch, warum man das eigentlich macht.
Speaker0: Aber für uns ist so ein Punkt, dass man den Körper besser spürt und wir haben
Speaker0: gemerkt, dass vieles von unserem Essverhalten halt darauf hinausläuft.
Speaker0: Also wir haben auch immer, also nein, das haben wir nicht gedacht.
Speaker0: Wir wissen schon, dass wir mit Essen immer schon mal so ein Problem haben,
Speaker0: aber wir haben mal gedacht, wir wollen den Fokus nicht drauf legen.
Speaker0: Wir wollen jetzt nicht auch noch irgendwie eine Essstörung oder so.
Speaker0: Das wollen wir alles gar nicht.
Speaker0: Was vielleicht auch einfach okay ist, weil wenn man nicht so einen Fokus drauf
Speaker0: legt, dann ist es halt auch nicht so dolle da.
Speaker1: Ja, ich halte mir die Augen zu und bin verschwunden.
Speaker0: Also Hannah und ich, wir sehen uns immer im Zoom und Hannah verdreht gerade
Speaker0: kräftig die Augen. Super, danke dafür.
Speaker0: Naja, also wir wollten es jedenfalls nicht so in den Vordergrund schieben.
Speaker0: Und jetzt hat sich da aber, weil sich im Innensystem was verschoben hat,
Speaker0: da tatsächlich auch was Entspanntes, weil jetzt Essen nicht mehr ganz so kontrollieren,
Speaker0: was definitiv zur Folge hatte, dass wir halt zugenommen haben,
Speaker0: was natürlich dann wieder andere Innenpersonen völlig doof finden.
Speaker0: Und also insofern beschäftigen wir uns jetzt ein bisschen mit dem Thema Essen
Speaker0: und wollen eigentlich zu der Kontrolle nicht zurück und merken,
Speaker0: Essen ist halt einerseits Selbstbelohnung, aber und jetzt kommt der Punkt zu,
Speaker0: was wir jetzt mittlerweile als selbstverletzendes Verhalten einstufen würden,
Speaker0: sich so doll zu überfressen, dass der Magen so richtig wehtut.
Speaker0: Das ist für uns so ein Punkt, der,
Speaker0: also ich meine, hier brauche ich vielleicht nicht zu sagen, dass es total bescheuert
Speaker0: ist, weil ihr kennt es vielleicht auch, dass man einfach Dinge tut,
Speaker0: damit man sich und wenn es wehtun ist und wenn es unangenehm ist und alles mögliche, also genau.
Speaker0: Damit beschäftigen wir uns gerade und deswegen fanden wir das Thema einfach
Speaker0: völlig doof, Hanna, wie ist es bei euch?
Speaker1: Ich habe das Thema vorgeschlagen, weil ich eine Freundin habe, die
Speaker1: große Scham hat über ihre Narben und
Speaker1: ich habe sie lange nicht getroffen und wir haben, also
Speaker1: etwa 20 Jahre habe ich sie nicht gesehen, über 20 Jahre habe ich sie nicht gesehen
Speaker1: und hatte keinen Kontakt mit ihr und dann haben wir uns getroffen und es hat mich so berührt
Speaker1: zu sehen, dass sie immer noch wie früher immer nur langärmlich ist und immer
Speaker1: also da auch eine große Unfreiheit hat.
Speaker1: Das hat mich total berührt, weil wir inzwischen einfach
Speaker1: ist nicht so, dass wir keine Scham über unsere sichtbaren Narben haben.
Speaker1: Aber wir haben, wir verstehen, dass die Scham, die wir da haben,
Speaker1: eine andere Quelle hat als uns, als unsere Existenz oder unsere Präsenz.
Speaker1: Also das Scham in uns entsteht wegen anderer Dinge als dem Umstand, dass da Narben sind.
Speaker1: Also der Bogen ist einfach größer. Und das hat mich beschäftigt,
Speaker1: auch weil wir Selbstverletzungen für uns irgendwie normalisiert haben, ehrlich gesagt.
Speaker1: Also insgesamt ist das einfach nicht mehr so, dass wir denken,
Speaker1: das darf aber keiner wissen oder das ist voll das Problem, sondern einfach ist es da.
Speaker1: Jeder macht es, aber bei mir ist es krank, weil ich eh schon krank bin.
Speaker1: Haha, also irgendwie habe ich da so eine Haltung von, also habe ich einfach
Speaker1: ganz viele Ebenen davon schon freigeschaltet von Bewusstsein,
Speaker1: dass man darüber haben kann,
Speaker1: sodass ich da so ein bisschen Puffer habe und nicht mehr so leicht umzuwerfen
Speaker1: bin. Also ehrlich gesagt finde ich es fast schon albern.
Speaker1: Also es hat immer schon so ein bisschen was Überhebliches fast,
Speaker1: wenn mich dann jemand, oh was hast du denn da gemacht, denke ich,
Speaker1: Alter, du weißt das ganz genau, tu nicht so.
Speaker1: Das ist natürlich nicht okay und ich gehe auch so nicht in Kontakt,
Speaker1: aber denken tue ich es halt schon, kann ich nichts gegen tun.
Speaker1: Und ich glaube, dass wir diese Haut oder diese Haltung entwickelt haben,
Speaker1: weil man unser Selbstverletzendes Verhalten sieht.
Speaker1: Und weil wir, also die Spuren davon sieht und weil wir
Speaker1: Auch aufgrund der Tatsache, dass wir gerade in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Speaker1: oder noch in der ganz ersten Phase, so mit Anfang 20,
Speaker1: auch häufig HelferInnen in die Situation gebracht haben, dass sie beobachten
Speaker1: mussten, was wir uns antun.
Speaker1: Und das sind die Erfahrungen, die wir haben.
Speaker1: Das ist der Grund, weshalb wir heute darüber sprechen. Ich habe einfach gedacht,
Speaker1: von beiden ist es das naheliegendste und vielleicht auch eins,
Speaker1: aus dem andere HörerInnen, egal was sie machen, vielleicht auch was rausziehen können.
Speaker1: Das können wir gut teilen, da können wir gut drüber reden. Da machen wir das.
Speaker1: Was verstehen wir denn jeweils unter Selbstverletzung? Also,
Speaker1: sollen wir das noch ausformulieren, damit das noch ein bisschen klarer ist?
Speaker1: Oder meinst du aus dem, was wir gerade erzählt haben,
Speaker0: Ist es schon schlüssig? Nee, ich habe da in meinem drüber Nachdenken halt,
Speaker0: sind mir ein paar Fragen aufgekommen, weil ich persönlich finde,
Speaker0: also da gibt es ja Graubereiche.
Speaker0: Also wir hatten ja schon am Anfang gesagt, dass auch viel Arbeiten oder exzessiv
Speaker0: Sport treiben selbstverletzend sein kann.
Speaker0: Und ich komme da dann leicht dahin zu denken, ja, eigentlich ist doch jede Sucht
Speaker0: auch ein selbstverletzendes Verhalten.
Speaker1: Kann sein, kann aber auch sein, dass das ein Versuch der Selbstmedikation ist.
Speaker0: Also möchte ich dazu das mal genauer ausführen?
Speaker1: Ja, nehmen wir eine stoffgebundene Sucht, also zum Beispiel sehr vertreten unter
Speaker1: komplex traumatisierten Personen ist Alkoholismus,
Speaker1: also eine Alkoholsucht und da steht am Anfang der Versuch, sich zu beruhigen,
Speaker1: weil man ja so ein bisschen, man wird ja so bedumselt davon, halt betrunken.
Speaker1: Und wenn jemand immer in Anspannung ist und immer Angst hat und dann gibt es
Speaker1: aber eine Flüssigkeit, die man schnell, je nach Konzentration und Alkoholgehalt,
Speaker1: das reicht ja dann vielleicht ein Shot oder ein halbes Glas,
Speaker1: das musst du nur machen und zehn Minuten später geht es dir gut und das zuverlässig
Speaker1: und das auch in einem Maß, das allgemein regulierbar ist.
Speaker1: Du bekommst den Alkohol überall, Es ist allgemein in bestimmten Situationen
Speaker1: sogar erwartet, dass du Alkohol zu dir nimmst.
Speaker1: Wie viel das ist über den Tag und
Speaker1: in welchen Situationen, ist ja vor dem öffentlichen Auge quasi unsichtbar.
Speaker1: Und so beginnt es mit einer Selbstmedikation sozusagen.
Speaker1: Das Problem ist die Gewöhnung und dann eben auch die körperliche Abhängigkeit
Speaker1: bis hin zur Alkoholkrankheit.
Speaker1: Und da ist der Link, also die Selbstverletzung beginnt ja schon in dem Moment,
Speaker1: in dem wir aus Spaß saufen, weil Alkohol einfach ein Toxin ist,
Speaker1: das ist ein Nervengift und zwar immer, in jeder Menge und es ist also immer selbstverletzt,
Speaker1: wenn wir Alkohol konsumieren, aber es ist nicht immer selbstverletzend aus der
Speaker1: Perspektive, dass man innere Prozesse
Speaker1: betäuben möchte oder
Speaker1: dass man anders nicht mit Anspannung umgehen kann oder so.
Speaker1: Insofern ist das der Unterschied oder ist das so die Linie zwischen Sucht und
Speaker1: allein selbstverletztem Verhalten, weil selbstverletztes Verhalten einfach alles
Speaker1: ist, was den Körper schadet.
Speaker1: Aber eine Sucht ist quasi alles, was du machen musst, um bestimmte Körperfunktionen
Speaker1: abzurufen oder zu unterdrücken oder eben auch emotionale Prozesse zu betäuben.
Speaker1: Mit einem Stoff oder mit einem Verhalten.
Speaker0: Also ich habe für uns immer so irgendwie die Kurzformel oder für uns,
Speaker0: also Selbstverletzungsverhalten, also um einfach als starken Reiz,
Speaker0: also um sich selbst zu spüren.
Speaker0: Ja, also ich würde das jetzt im Sinne unseres Themas einfach zu weit,
Speaker0: also das wäre mir zu weit gefasst, dass alles, was dem Körper schadet,
Speaker0: ich meine, da machen wir einen Haufen Zeug. Ja, überraschend.
Speaker0: Ja, aber wenn wir jetzt anfangen, Zucker als selbstverletzendes Verhalten zu
Speaker0: bezeichnen, dann finde ich dann, oder ein normales Glas Wein,
Speaker0: so sag ich mal, wenn man jetzt gerade schon in der Sucht drin ist.
Speaker0: Ja, aber wenn wir das unter selbstverletzendes Verhalten jetzt subsumieren,
Speaker0: dann finde ich, dann kommen wir ein bisschen ab vom Thema.
Speaker1: Ja, aber ich finde, das gehört schon dazu, also ich verstehe schon die Richtung,
Speaker1: in die du gehst, aber es ist schon so, dass zum Beispiel man könnte beim Thema
Speaker1: Zucker sagen, ja Zucker ist überlebenswichtig, das Gehirn braucht Glucose.
Speaker1: Das heißt, es gibt eine zwingende Notwendigkeit, Zucker in verschiedener Form,
Speaker1: am besten in langkettigen Kohlenhydraten aufzunehmen.
Speaker1: Aber es ist natürlich bei dem Zucker, den wir konsumieren und zwar auch wieder
Speaker1: ganz normal in jeder banalen
Speaker1: In der Konserve ist Zucker drin, damit die Sachen überhaupt schmecken.
Speaker1: Und das ist, das schadet auf Dauer und nach einer bestimmten Menge.
Speaker1: Und ich glaube da, das ist das, was ich meine mit, ja für mich ist das normal,
Speaker1: für mich ist völlig klar, es gibt so ganz viele Sachen, die mit Selbstverletzung zu tun haben.
Speaker1: Worüber wir hier ja sprechen, ist das selbstverletzende Verhalten,
Speaker1: das mehr oder weniger gezielt, mehr oder weniger bewusst eingesetzt wird,
Speaker1: um ein Bewusstsein über Trauma-Inhalte von sich fernzuhalten,
Speaker1: also zu vermeiden, zu erkennen, dass man traumatisiert ist, mit Triggern umzugehen
Speaker1: oder mit emotionalen Spannungszuständen umzugehen.
Speaker1: Weil letztlich ist selbstverletzendes Verhalten häufig kompensierendes Verhalten,
Speaker1: zum Beispiel von der PTBS oder anderen Störungen.
Speaker1: Und das ist, glaube ich, das, worüber wir sprechen. Selbstverletztes Verhalten
Speaker1: ist so eine Riesenkategorie und worüber wir hier sprechen ist so eine Abteilung.
Speaker1: Wir sprechen über selbstverletztes Verhalten im Kontext mit posttraumatischen Belastungsstörungen.
Speaker0: Ja, also deswegen gefiel mir dieser Satz von dem Professor Doktor oder wie auch
Speaker0: immer Sachse ganz gut, dass es halt...
Speaker0: Eine Frage der Selbstfürsorge ist, aber halt nach Fehlgelenk.
Speaker0: Wie seht ihr das für euch? Warum habt ihr das getan oder warum macht ihr das?
Speaker0: Was ist euer Schwerpunkt, wenn ihr in diese Aktion geht?
Speaker0: Habt ihr da was oder ist es verschieden?
Speaker1: Es ist verschieden und es hat sich auch verändert. Also wir haben als Kind uns
Speaker1: schon selbst verletzt und zwar so der Klassiker Nägelkauen.
Speaker1: Und aus dem Nägelkauen ist relativ schnell Fingerkuppen abbeißen geworden,
Speaker1: also so in die Fingerkuppen reinbeißen.
Speaker1: Und ja, auch einfach wenig,
Speaker1: gut, im Nachhinein weiß ich, ich habe einfach nicht so ein gutes Körpergefühl,
Speaker1: also ich kann nach das Innere von meinem Körper nicht so fühlen,
Speaker1: aber ich würde dennoch denken,
Speaker1: dass wir haben die Körpergrenzen halt immer schon sehr ausgereizt, so.
Speaker1: Das hat sich aber verändert, als wir in die Pubertät gekommen sind und dann
Speaker1: die Belastung sich so Bahn gebrochen hat, weil es dann auch darum ging,
Speaker1: mit der Verletzung eine Verletzung zu kommunizieren und sichtbar zu machen.
Speaker1: In Aufgeschrieben haben wir das so formuliert, mit jede Narbe ist ein Symbol
Speaker1: für eine übertretene rote Linie, so für die Grenzverletzungen, die wir erfahren haben.
Speaker1: Und darum ging es damals schon. und das natürlich auch in so einer Dynamik von
Speaker1: Keiner versteht es. Also wir wurden damals, die Antwort darauf war immer,
Speaker1: ja diese Mädchen, die sich dann ritzen.
Speaker1: Diese totale Banalisierung dessen und die Abwehr der Idee, dass wir damit was
Speaker1: sagen könnten, was real ist, das haben wir ja auch erlebt.
Speaker1: Das wurde einfach immer als so hysterisches Gebaren oder als unnötig oder als,
Speaker1: sie macht sich hier wichtig oder sie will ja nur Aufmerksamkeit.
Speaker1: Turns out, ja, es wäre gut gewesen, wenn wir Aufmerksamkeit bekommen hätten.
Speaker1: Und daran ist nichts schlecht, so grundsätzlich.
Speaker1: Aber genau das war das und das hat sich natürlich dadurch, dass eben so damit
Speaker1: umgegangen wurde und auch erstmal so drauf reagiert wurde, dann auch schnell
Speaker1: gewandelt in schieren Ausdruck von Selbsthass,
Speaker1: so immer auch dann hat es sowas Parasoziales, es hat sich dann innerhalb von
Speaker1: einem halben Jahr so massiv entwickelt, dass im Grunde jeder,
Speaker1: nicht Parasoziales, hatte sowas Parasuizidales, sodass jede
Speaker1: jeder Schnitt im Grunde auch eine Suizidabsicht hatte.
Speaker1: Und dass das immer mehr so ein Grenztanz wurde, so doll zu schneiden,
Speaker1: dass es wirklich zu einem Suizidversuch wird.
Speaker1: Bis wir es dann halt wirklich auch konnten.
Speaker1: Es gehört auch dazu in unserem Fall. Wir haben einfach mit jedem Schnitt geübt,
Speaker1: was braucht es, um den letzten Schnitt zu setzen, sozusagen.
Speaker1: Und inzwischen Inzwischen ist selbstverletzendes Verhalten für uns auch eher,
Speaker1: es hat was mit innerer Kommunikation zu tun.
Speaker1: Also ich habe das Gefühl, manche Innes können gar nicht anders,
Speaker1: als so zu kommunizieren, dass gerade was ist, dass sie mit was nicht einverstanden
Speaker1: sind oder Angst haben oder wie auch immer Druck haben.
Speaker1: Wir haben aber natürlich auch, wir haben eine Essstörung, die haben wir seit wir neun sind.
Speaker1: Wir sind jetzt 38, also seit 29 Jahren, habe ich das richtig gerechnet?
Speaker1: Richtig lange haben wir schon eine Essstörung. Ist selbstverletztes Verhalten, klare Kategorie,
Speaker1: klar ein Problem und klar nicht lösbar, weil es eben auch was Selbstverletzendes hat.
Speaker1: Es ist genauso auch eine Bühne für Selbstbestrafung, Ausdruck von Selbsthass,
Speaker1: aber auch der Versuch, Disziplin reinzubringen, Kontrolle zu haben über Dinge,
Speaker1: über die man keine Kontrolle haben kann und eigentlich auch nicht braucht.
Speaker1: Und so ist es bei uns.
Speaker1: Und da brauchte uns auch nie jemand sagen, das ist aber selbstverletztes Verhalten.
Speaker1: Das wussten wir schon. Wir wussten, dass wir uns damit nichts Gutes tun.
Speaker1: Wir haben es trotzdem immer gemacht, weil es nötig war und was anderes nicht ging.
Speaker1: Wie ist es bei euch? Ihr habt jetzt gesagt, ihr hättet lauter unsichtbare Sachen gemacht.
Speaker1: Ich stelle mir vor, dass es dann auch schwierig ist, dahin zu kommen,
Speaker1: zu merken, dass man das überhaupt macht.
Speaker0: Ja, auf jeden Fall. Also wie gesagt, wir haben es lange gar nicht in die Kategorie eingeordnet.
Speaker0: Später dann haben wir irgendwie das unter starke, also halt starke Reize,
Speaker0: um irgendwie da zu sein, um sich irgendwie im Körper zu verankern.
Speaker0: Genau und was halt auch noch dazu kommt, was wir halt,
Speaker0: also was wir persönlich jetzt irgendwie auch richtig nochmal also jetzt aktuell
Speaker0: und böse finden, ist dass wir tatsächlich dann merken okay, da ist wieder eine Wunde oder so,
Speaker0: also von außen halt einfach nicht sichtbar, aber wir wissen nicht,
Speaker0: wie die da hingekommen ist.
Speaker0: Was natürlich deutlich für Phasen spricht, wo wir halt entgegen unserer landläufigen
Speaker0: Meinung, wir kriegen alles mit, was läuft, eben dann doch irgendwie nicht der Fall ist.
Speaker0: Insofern denken wir halt gerade darüber nach nachdem, was ihr jetzt gesagt habt,
Speaker0: ob das eben dann tatsächlich auch vielleicht auch, also wer war es oder eine
Speaker0: Frage von innerer Kommunikation ist.
Speaker0: Ich, wie gesagt, ich wollte diesen Podcast nicht machen.
Speaker0: Also ich finde es,
Speaker0: schwierig,
Speaker0: dann halt an solchen Stellen auch zu merken, okay, es ist jetzt da,
Speaker0: aber ich wollte das nicht und verdammt, heute ist dieser Podcast und jetzt ist
Speaker0: genau das passiert und ich weiß nicht, wann es passiert ist. Voll blöd.
Speaker0: Also, ja, wir haben mal das Gefühl, es ist tatsächlich, um den Körper zu spüren,
Speaker0: also auch, also vielleicht kann man auch sehr, sehr, sehr, sehr heiß duschen
Speaker0: dazunehmen oder eben in der positiven Version,
Speaker0: wir gehen halt total gerne in die Sauna und kommen da irgendwie total relaxed immer raus.
Speaker0: Aber wir sind auch so, dass wir direkt nach der 100 Grad Säune ins Kaltwasserbecken
Speaker0: springen, also volle Kanne.
Speaker0: Und das hat natürlich was mit Körper zu tun, also mit Körper spüren.
Speaker1: Und eine kurze Frage, macht man nicht saunieren auch so? Also gehört das nicht
Speaker1: dazu, sich erst zu backen und dann abzuschrecken?
Speaker0: Naja, also ich wundere mich immer, aber eigentlich also so,
Speaker0: weil ich denke, ach nee, da fehlt ja dann irgendwie der Reiz,
Speaker0: aber eigentlich steht schon da, dass man das irgendwie so direkt aus der heißen
Speaker0: Sauna erstmal ein bisschen abkühlen und ein bisschen duschen und dann erst ins
Speaker0: Kaltwasserbecken, aber das würde für uns den Reiz total nehmen. Okay.
Speaker0: Also da gibt es sozusagen ein Spektrum, wie schnell man ins Kaltwasser.
Speaker1: Also ihr habt die härteste, die Schocker-Methode, einfach weil die die angenehmste ist. TM. Ja.
Speaker0: So ungefähr. Genau. Okay. Also von daher ist es vielleicht auch in der,
Speaker0: also die Frage, wann selbstverletzendes Verhalten anfängt, eben auch tatsächlich ein Spektrum.
Speaker0: Weil ich meine, solange man gesund ist, kann man es halt machen.
Speaker0: Ja, kommt kein Herzinfarkt bei raus. Ja.
Speaker0: Also es ist jetzt irgendwie nicht die Gefahr. So von daher, genau,
Speaker0: das ist halt auch, das ist ja auch total toleriert.
Speaker0: Sauna ist super gut und gesund und tatsächlich tut es uns gut.
Speaker0: Aber in diesem Extrem und das, was wir damit erreichen und warum es uns,
Speaker0: also wir haben mal so diesen Satz, der hat sich bei uns irgendwie total eingeprägt,
Speaker0: dass Glück im Körper entsteht.
Speaker0: Also man kann nur Glück empfinden, wenn man auch über seinen Körper in seinem
Speaker0: Körper so und dieser Satz hat irgendwie,
Speaker0: weiß ich nicht, ob wir den in der Sauna gelesen haben oder nein,
Speaker0: der ist tatsächlich aus einem Sachbuch, aber der Satz ist uns dann in der Sauna,
Speaker0: weil es uns dann hinterher wirklich einfach, als ob wir zwei Wochen im Urlaub waren,
Speaker0: so gut geht es uns dann, aber ich denke jetzt, weil wir dann halt voll im Körper
Speaker0: sind, weil das geht dann eben einfach nicht anders bei derartig starken Reizen.
Speaker0: Ja, also das ist so unser, also wo wir im Moment oder wo wir denken,
Speaker0: da ist der Hauptaugenmerk, einfach sich selber spüren.
Speaker0: Und wenn man, also wie da erwarten geht es einem eigentlich besser,
Speaker0: wenn man in seinem Körper ist.
Speaker1: Ja, man soll es kaum glauben, aber Glück und Wohlgefühl ist eine Körperfunktion.
Speaker0: Ja, das ist so. Also ich meine, das klingt vielleicht völlig besig,
Speaker0: aber für uns ist es so eine entscheidende Erkenntnis gewesen und immer noch,
Speaker0: dass uns dieser Satz immer wieder einfällt, wenn wir in die Sauna gehen.
Speaker0: Weil natürlich das Satz hier denke ich, verdammt, ich muss mal wieder in die
Speaker0: Sauna gehen, dann wird alles andere vielleicht auch besser.
Speaker0: Weil das halt eine Art ist, in den Körper zu kommen, die eben noch nicht ganz
Speaker0: selbstverletzlich ist.
Speaker1: Ja, also naja, vor allen Dingen habt ihr da mehr Raum.
Speaker1: Also du weißt ja, okay, wenn ich das jetzt so krass mache, ist es ganz schön,
Speaker1: ist es nicht ideal, aber du hast die Möglichkeit in der Situation auch schrittweise vorzugehen.
Speaker1: Also es ist nicht so, dass du nur, also fieses Beispiel,
Speaker1: aber wenn du eine Rasierklinge hast und dich schneiden willst,
Speaker1: hast du auch nur die Möglichkeit, dich oberflächlich aufzuschneiden oder ganz tief aufzuschneiden.
Speaker1: Du hast nicht die Möglichkeit du hast natürlich auch die Möglichkeit dich gar nicht aufzuschneiden
Speaker1: aber wie nah bist du dran wenn du schon
Speaker1: in der Konstellation bist die Klingel in der Hand zu haben das ist in der Sauna
Speaker1: anders du hast die Möglichkeit nur in einen warmen Bereich zu gehen und nicht
Speaker1: in die heißeste Sauna die verfügbar ist und du hast die Möglichkeit dich mit
Speaker1: einem Eiswürfel abzureiben oder dich erstmal mittig kalt zu duschen bevor du ins Eisbecken hüpfst.
Speaker1: Also der Rahmen deiner Möglichkeiten, dich mit deinen Körpergrenzen auseinanderzusetzen,
Speaker1: ist da ja ein ganz anderer. Der ist ja von vornherein.
Speaker0: Und er ist natürlich ganz anders begrenzt. Genau. Weil mehr als ganz schnell
Speaker0: von heiß auf kalt geht ja einfach nicht.
Speaker0: So, das ist bei deinem Beispiel einfach anders so.
Speaker1: Ja, ja.
Speaker1: Ich hatte in der Auseinandersetzung, wir sprechen jetzt gerade über Aha-Momente,
Speaker1: also so die Momente, in denen man merkt, ich mache hier irgendwie richtig was, was nicht gut ist.
Speaker1: Bei mir hat das richtig lange gedauert, bis ich das wirklich verstanden habe, im Sinne von begreifen.
Speaker1: Also es hat was mit mir zu tun und ist auch wirklich ernst und gilt universell,
Speaker1: denn ich habe diese ganze Selbstabwertung, also es geht ja nur um mich und haha,
Speaker1: ja, ja, mir soll es gut gehen, alles klar, erzähl mir noch einen vom Pferd,
Speaker1: wo wir schon mal dabei sind.
Speaker1: Und ich habe das erst verstanden, als ich mich mit Gewalt auseinandergesetzt
Speaker1: habe und verstanden habe,
Speaker1: was genau mit dem Begriff der Traumareinszenierung gemeint ist.
Speaker1: Das ist auch was, was einfach zum Themenkreis Komplextrauma gehört.
Speaker1: Denn um die Gewalt an sich zu wiederholen, muss man sich nicht antun,
Speaker1: was einem angetan wurde.
Speaker1: Es reicht, in Anführungsstrichen, wenn man diese Abwertung weiterführt,
Speaker1: diese Objektifizierung, die Täter in Reihen getragen haben und die Einstellung,
Speaker1: dass die Grenzen, die Körpergrenzen, die Ekelgrenzen,
Speaker1: die persönlichen Grenzen,
Speaker1: die zwischenmenschlichen Grenzen, soziale Grenzen und so weiter,
Speaker1: dass die keine Rolle spielen, wenn man das auf sich selber anwendet.
Speaker1: Dass das eigentlich schon etwas ist, was zum Themenkreis Reinszenierung gehört
Speaker1: und dann entsprechend auch sich in selbstverletztem Verhalten wiederfindet.
Speaker1: Also ich habe dann irgendwann gemerkt, boah, es gibt wirklich keinen Aspekt
Speaker1: in meinem Leben, in dem nicht auch eine Rolle spielt, dass ich das,
Speaker1: was ich tue, gegen mich selber anwenden kann.
Speaker1: Und ich habe gemerkt, dass ich deswegen viele Dinge einfach nicht gut umsetzen
Speaker1: kann, weil wenn ich sie verändere, also wenn ich nicht mehr alles in meinem
Speaker1: Leben und jeden Aspekt benutze, auch um mir zu schaden, dann fühle ich mich
Speaker1: auf einmal nicht mehr sicher.
Speaker1: Oder weil dann nicht mehr die Grundlage ist, dass ich das letzte Stück bin,
Speaker1: sondern halt einfach irgendwie da und so wie alle anderen Leute auch einfach irgendwie da sind.
Speaker1: Und man macht halt Dinge, weil man sie macht und nicht, weil man man selber
Speaker1: ist. So, weißt du, wie ich meine?
Speaker1: War das nachvollziehbar?
Speaker0: Also ich würde gerne mal bei dem Punkt,
Speaker0: dass Selbstabwertung auch extrem selbstverletzendes Verhalten sein kann.
Speaker0: Und in dem Zusammenhang, ich weiß gar nicht, ob wir jetzt darüber gesprochen
Speaker0: haben oder ob ich das heute Morgen in eurem Artikel, in eurem Blogbeitrag,
Speaker0: über den wir nachher noch sprechen.
Speaker0: Doch, ihr habt es gesagt, dass ihr eure Helfer in dem ausgesetzt habt,
Speaker0: dass sie zugucken müssen, wie ihr das macht.
Speaker0: Und ich fühle mich manchmal oder gerade jetzt, wir können es rausschneiden.
Speaker0: Also wenn das jetzt so, dann schneidet es einfach raus.
Speaker0: Also ich zum Beispiel jetzt in unserem Vorgespräch hatte ich deutlich das Gefühl,
Speaker0: ich gucke zu, wie ihr euch selbst verletzt.
Speaker0: Und das ist nicht zum ersten Mal, wenn wir miteinander reden,
Speaker0: weil ihr tatsächlich in so eine Abwertung reingeht, dass uns es richtig doll wehtut.
Speaker0: Und wenn wir jetzt das so besprechen, bis jetzt war mir das nicht so klar,
Speaker0: dass das tatsächlich ja selbstverletzendes Verhalten ist, eigentlich ganz klar.
Speaker0: So, ähm,
Speaker0: Und dass es total schwer ist, dabei zuzugucken und eigentlich wenig machen zu können.
Speaker0: Weil wenn immer ich was dazu sage, ich denke, was redet ihr da gerade?
Speaker1: Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.
Speaker1: Ja, das ist der Clash. Nein. Das ist der Clash. In meinem Kopf ist es die absolute Wahrheit.
Speaker1: Und für dich ist es, Hanna, deine Traumalogik. Das ist so gewaltvoll.
Speaker1: Komm mal klar. Ja.
Speaker0: Ja, aber sowas von gewaltvoll, dass mir das,
Speaker0: also ich will es jetzt nicht, aber wenn ihr jetzt hier vor mir stehen würdet
Speaker0: und mir da Rasierklingel, also es tut mir so weh, es ist so richtig doll gewaltvoll
Speaker0: und so irrational vor allen Dingen, an vielen Stellen auch.
Speaker0: Also einfach nur stehe ich außen und sehe das und denke, was tut sie da?
Speaker1: Die Wahrheit verkünden und dich warnen. Ich warne dich von mir.
Speaker1: Das sind diese Mechaniken. Es ist so dieses, und das ist ja auch,
Speaker1: Also ich finde, wir können das eigentlich jetzt ganz gut nutzen und so aussprechen auch.
Speaker1: Es ist ja aus einer Situation gekommen, in der ich gesagt habe,
Speaker1: hier, ich kann Wissen beisteuern, ich kann eine wissenschaftliche Erklärung
Speaker1: zu irgendwas beisteuern und ich kam mir besserwisserisch vor und so klugscheißermäßig
Speaker1: und bei mir innen geht in so einer Situation,
Speaker1: einerseits denke ich, oh voll cool, ich kann was beitragen, ich kann hier was
Speaker1: erzählen und bin so ganz in diesem,
Speaker1: ich kann was machen, womit ich mich wohlfühle, cool.
Speaker1: Ich kann mir eine Insel in diesem Kontakt schaffen, in der ich weniger Angst
Speaker1: habe, irgendwie rauszufallen sozusagen.
Speaker1: Gleichzeitig habe ich aber auch...
Speaker1: Eine riesige Wand in mir drin, die mir eine reinhaut und vermittelt,
Speaker1: dass ich genau jetzt wieder genau mache, was immer scheiße an mir war,
Speaker1: beziehungsweise was mir so halt vermittelt wurde,
Speaker1: dass ich immer so ein Klugscheißer bin, dass ich immer alles besser weiß und so weiter.
Speaker1: Und dann ist das so, das dann nach außen zu bringen, ist halt schon irgendwie
Speaker1: so ein Ding von, okay, okay, jetzt stelle ich Sicherheit her,
Speaker1: damit du das nicht machen musst, damit du mir nicht real eine reinhauen musst,
Speaker1: vermittel ich dir schon, ja, ja, ich weiß schon, ich bin jetzt hier gerade wieder klugscheißer,
Speaker1: Tu mir nichts.
Speaker1: Also, und das ist diese Reinszenierung.
Speaker1: Und das geht so schnell, so unüberlegt, so ungeprüft, ob du das überhaupt machen
Speaker1: würdest, ob das für dich überhaupt ein Problem ist oder so.
Speaker1: Und zack ist man in so einer Situation
Speaker1: drin und zack ist es eine reale Gewaltsituation, die du bezeugen musst.
Speaker0: Ja, und sie hat also so gar nichts mit der Realität zu tun, weil ich mich total gefreut habe,
Speaker0: weil es ging halt darum, wie trennt man Selbstverletzung von Sucht und ich war
Speaker0: da hilflos und habe euch gefragt und ihr habt gesagt, ja, wisst ihr Bescheid
Speaker0: und ihr redet dann darüber im Podcast, was ja auch passiert ist.
Speaker0: Und ich war einfach total erleichternd und habe mich gefreut und freue mich
Speaker0: ja immer, eine total kluge Gesprächspartnerin zu haben, die einfach in manchen
Speaker0: Dingen viel mehr weiß als ich, einfach weil sie sich ganz anders damit beschäftigt hat.
Speaker0: Und dann muss ich zusehen, ja, und da frage ich, also das frage ich jetzt einfach mal, weil damals,
Speaker0: als ihr das gemacht habt mit den körperlichen Verletzungen, um aufzurufen nach
Speaker0: Aufmerksamkeit und also Aufmerksamkeit zu generieren,
Speaker0: ist es dann jetzt auch sowas, weil ihr macht mich ja dann praktisch zum Zeugen
Speaker0: eurer Gewalt gegen euch.
Speaker0: Aber ich habe wirklich nicht das Gefühl, es würde ja dann so Fishing for Compliments
Speaker0: und das ist es ja nun absolut gar nicht.
Speaker0: Aber letztlich, warum so?
Speaker1: Ja, weil das schneller ist. Dieser Impuls. Also ich kann das ja jetzt auseinandernehmen und erklären.
Speaker1: Aber in der Situation ist diese Logik so schnell und auch so viel überzeugender.
Speaker1: Es ist einfach so doll, so massiv, erscheint es mir sicherer,
Speaker1: nochmal schnell klarzumachen, ich weiß, ich habe hier gerade was gemacht,
Speaker1: was vielleicht kacke ist.
Speaker1: Das ist einfach so ein Bemühen um Sicherheit. Und das ist das Verquere bei jedem
Speaker1: selbstverletzte Verhalten und gerade auch bei solchen Dynamiken.
Speaker1: Es ist jetzt, es erscheint mir einfach sicherer, die Gewalt an mir zu wiederholen,
Speaker1: als davon auszugehen, dass es okay ist.
Speaker1: Obwohl ich ja auch, rein rational, ich habe ja sehr viele Hinweise darauf,
Speaker1: dass du meine Anwesenheit und meine Art gar nicht mal so kacke findest.
Speaker0: Aber pfff.
Speaker1: Erstens, wie oft in meinem Leben ist das schon passiert? Im Verhältnis zu all
Speaker1: den Menschenkontakten, die ich hatte.
Speaker1: Und zweitens, wie okay ist das denn? Das kann ich ja nicht wissen.
Speaker1: Oder doch? Oder vielleicht dann doch nicht?
Speaker1: So, es ist einfach so ganz Unsicherheitsfeld einfach und darum geht's, das ist
Speaker1: also mir hilft es schon dann darüber zu sprechen so und vor allen Dingen auch
Speaker1: auf die Art, wie wir das gerade machen
Speaker1: weil das so viel so viel mehr ist als einfach nur, ich find das aber gar nicht,
Speaker1: so dieser einfache Widerspruch, den man ja auch oft in Bezug auf andere Sachen
Speaker1: macht, so diese klassische Frage, bin ich fett in diesem Oberteil.
Speaker1: Nein, du bist nicht fett, du bist toll.
Speaker1: Das trifft den Kern nicht. Das trifft nicht den Kern.
Speaker1: Wenn jemand fragt, bin ich dick in dem Outfit, geht es ja nicht darum,
Speaker1: ob die Person dick ist, sondern ob sie okay ist.
Speaker1: Ob das in Ordnung ist, dass sie sich schön fühlt. Dass sie mag,
Speaker1: was sie mag, also was sie da anhat und so.
Speaker1: Und ob sie sicher ist mit der anderen Person.
Speaker1: Und darum geht es ja irgendwie im Kern auch bei meinen Thematiken.
Speaker1: Und gerade dieses Klugscheißer sein ist sowas, was mir so anhaftet und schon
Speaker1: so, das ist einfach so doll drin, dass ich mich damit einfach nicht sicher fühle,
Speaker1: gleichzeitig aber nur mal so bin, wie ich bin.
Speaker1: Und das ist der Kern und der Kack von Komplextrauma. Es betrifft ja immer dich, so wie du selber bist.
Speaker1: Und da das aufzuweichen und so, das ist für manche Menschen so ein lebenslanger
Speaker1: Lernprozess, der gar nicht mal so bewusst abläuft, wie ich das jetzt gerade schildere bei mir.
Speaker1: Aber der halt irgendwie, ja, der einfach passiert, den man besprechen muss,
Speaker1: gerade wenn man so bewusst hat, okay, warte mal, ich habe jetzt hier gerade
Speaker1: schon wieder Gewalt beobachtet.
Speaker1: Ich möchte aber nicht, dass unser Kontakt irgendwas mit Gewalt zu tun hat.
Speaker1: Ich möchte, dass unser Kontakt sicher ist, weil ich mich ja auch sicher fühlen möchte sozusagen.
Speaker1: Und dann im Kontakt zu sein und darüber zu sprechen, wie stellen wir diese Sicherheit
Speaker1: her? Wie gehen wir damit um?
Speaker1: So, das ist irgendwie, glaube ich, das, was dann dran ist und was dann nötig ist.
Speaker0: Ja, das führt uns genau zu der Frage, also was würde helfen, um das nicht zu tun?
Speaker1: Ja, Übung.
Speaker0: Also wir könnten jetzt nochmal ganz konkret auf dieses Beispiel,
Speaker0: oder wir hatten es ja tatsächlich auch schon öfter in dieser Art,
Speaker0: dass ich irgendwie gnadenlos protestieren musste.
Speaker0: Aber das stimmt, ihr bringt damit Gewalt in unser Gespräch.
Speaker0: Und das wird mir aber auch tatsächlich erst klar durch diesen Blogartikel,
Speaker0: über den wir nachher noch reden, weil ihr das genau dort auch geschrieben habt,
Speaker0: das selbstverletzendes Verhalten mit Zeuginnen sozusagen, die Gewalt ja dann
Speaker0: auch irgendwie öffentlich machen.
Speaker0: Und jetzt nochmal meine Frage, was würde euch helfen?
Speaker0: Was wäre eine adäquate Reaktion?
Speaker1: Ja, also noch eine Schleife zurück dann zu euch.
Speaker1: Das gibt ja einen Grund, weshalb ich das überhaupt so ausdrücke.
Speaker1: Üblicherweise behalte ich das für mich und gehe aus so einem Gespräch und terrorisiere
Speaker1: mich tagelang in meinem Kopf. Das habe ich.
Speaker1: Also zum Beispiel, wir hatten hier einen Handwerker, der uns das Gewächshaus
Speaker1: aufgebaut hat und mein Mann meinte, geh mal raus.
Speaker1: Und unterhalte dich mit dem, damit der sich hier wohlfühlt.
Speaker1: Und für mich war das überhaupt nicht so schlüssig. Also ich wusste nicht so
Speaker1: richtig, okay, hä, wieso?
Speaker1: Also so diese soziale Geflogenheit da drum hat mich irritiert und ich war echt
Speaker1: angestrengt irgendwie.
Speaker1: Aber ich habe mich dann bemüht, das da zu machen, also etwas zu tun,
Speaker1: von dem ich dachte, damit würde ich mich wohlfühlen und unterhalten fühlen und so.
Speaker1: Also bin ich da hingegangen und habe ihm Dinge erzählt, die ich gelernt habe.
Speaker1: Ich habe ihn geinfodammt. Ich habe ihn erschlagen mit Sachen,
Speaker1: die er vielleicht gar nicht wissen wollte.
Speaker1: Aber für mich wäre das voll was gewesen. Ich habe ihn klug angeschissen sozusagen.
Speaker1: Und habe dann wirklich...
Speaker0: Können wir einfach mal... Also vielleicht, du hast ihn zugetextet.
Speaker1: Genau. Und übersetzt für mich ist es halt, ich habe ihn angeschissen.
Speaker1: Also ich habe ihn genervt wahrscheinlich, weil er halt auch nicht so viel Antwort
Speaker1: kam, aber auch das kenne ich es war so eine typische Situation
Speaker1: wo ich denke, ich mache jetzt hier voll was Nettes, ich mache es ihm richtig
Speaker1: nett und für die meisten Leute ist es aus Gründen,
Speaker1: die ich nicht nachvollziehen kann oder wo ich das einfach nicht ich kann das
Speaker1: ja auch nicht vorhersehen, für den war es vielleicht gar nicht nett,
Speaker1: aber ich konnte es auch nicht überprüfen, egal
Speaker1: ich habe mich innerlich dann einfach fertig gemacht
Speaker1: Und auch, weil ich das Gefühl hatte, okay, für den Fall, dass ich ihm jetzt
Speaker1: nicht so gut getan habe, dann geht es mir jetzt auch nicht gut,
Speaker1: dann ist es ausgeglichen.
Speaker1: Das ist irgendwie so die Logik.
Speaker1: Und mit sowas schlage ich mich sehr viel öfter rum, als dass ich das überhaupt ausdrücke.
Speaker1: Dass ich es ausdrücke vor euch und auch so rauslasse, hat was damit zu tun,
Speaker1: dass ich mich vor euch sicher damit fühle, meine Selbstzerstörung sichtbar zu
Speaker1: machen, weil ich sie ja von euch auch mitbekomme.
Speaker1: Ich werde ja auch regelmäßig Zeuge eurer Selbstabwertung.
Speaker1: Und das ist sowas, was ganz oft passiert unter Betroffenen von Gewalt,
Speaker1: Menschen mit Diss, Klaps-Patienten.
Speaker1: Es ist genau das. Man hat das Gefühl, man sitzt im gleichen Boot.
Speaker1: Man braucht bestimmte Dinge, die man sonst versteckt, nicht mehr verstecken.
Speaker1: Und dadurch entsteht ja auch eine spezielle Beziehung und Bindung.
Speaker1: Und die hat natürlich was Positives. Einerseits sieht man sich gegenseitig halt.
Speaker1: Andererseits verletzt man sich auch gegenseitig und denkt, naja,
Speaker1: same, same ist halt immer so, irgendwie so.
Speaker1: Und da wäre halt für den Umgang, für die Frage, was hilft oder was ist die richtige
Speaker1: Ansprache, setzt ja voraus, dass wir beide die gleiche Entscheidung treffen.
Speaker1: Zum Beispiel, indem wir sagen, okay, unser Kontakt soll sicher sein.
Speaker1: Wenn wir sowas erleben oder so eine Unsicherheit haben, dann formulieren wir die.
Speaker1: Anstatt, dass ich dann sowas sage wie, ja, sorry, ich bin einfach blöd.
Speaker1: Dann, dass ich das nicht sage, sondern sage, ich bin gerade unsicher, ob ich okay bin damit.
Speaker1: Und du dann sagst, ja. Ja, also dass man im Grunde wirklich die Frage auf den
Speaker1: Tisch bringt, diese versichernde Frage, bin ich gerade okay,
Speaker1: ist es, wie wir jetzt gerade sind, ist das in Ordnung oder nicht?
Speaker1: Sich gegenseitig auf diese Art zu versichern, ist natürlich ein totales Gegensatzprogramm
Speaker1: zu dem, wie man sich sonst selber versichert, als jemand, der so aufgewachsen ist.
Speaker0: Ja, aber wenn, also ich kann das total wirklich verstehen, dass das so widersprüchlich wie es klingt,
Speaker0: auch ein Akt des Vertrauens ist, dass ihr tatsächlich das so sagt.
Speaker1: Danke.
Speaker0: Ja, dann würde ich sagen, wenn es wieder vorkommt, dann benennen wir das einfach so.
Speaker0: Und wenn wir jetzt so tief einsteigen, dann würde ich gerne wissen,
Speaker0: an welcher Stelle ihr hört, dass ich oder dass wir uns abwerten,
Speaker0: weil das ist mir jetzt irgendwie gerade so ganz und gar nicht klar.
Speaker0: Aber natürlich irgendwie, wenn ich mal so ganz basically küchenphilosophyschologisch
Speaker0: denke, okay, mich triggert das ja auch, wenn ihr so schlecht über euch sprecht.
Speaker0: Ja, verdammt, was hat das mit mir zu tun? Also nur mal los.
Speaker0: Also ist mir nicht klar. Also ich versuche das, also jedenfalls manche von uns
Speaker0: sind sicher auch richtig gut da drin, dass im Außen irgendwie wirklich,
Speaker0: weil das haben wir gelernt, sprich nie schlecht über deine Arbeit,
Speaker0: wenn du irgendwo bist oder so.
Speaker0: Also, selbst wenn es noch so blöd gelaufen ist, mach immer was so,
Speaker0: also im Geschäftskontext jetzt.
Speaker0: So, da würden wir, glaube ich, ganz klar, das haben wir einfach gelernt,
Speaker0: genau wie ihr ja auch eure sozialen Situationen richtig lernt. Ja. So.
Speaker1: Aber das, was wir hier gerade machen, ist ja schon, das ist ja eigentlich schon
Speaker1: der richtige Umgang miteinander. Also, ne?
Speaker1: Das ist glaube ich schon das, also wir heben hier jetzt gerade live in diesem
Speaker1: Podcast ja unsere Beziehung auch auf ein anderes Level, im Sinne von,
Speaker1: wir einigen uns gerade darauf, dass wir das nicht mehr machen,
Speaker1: wir wollen, dass unser Kontakt sicher ist,
Speaker1: darüber haben wir jetzt Konsens und nehmen uns vor,
Speaker1: okay, ab jetzt versuchen wir nicht auf unsere Traumabrille reinzufallen sozusagen
Speaker1: und so gewohnte Quellen von Sicherheitsgefühl anzuzapfen, sondern unseren Kontakt miteinander.
Speaker1: Das ist ja irgendwie auch bei selbstverletzendem Verhalten so,
Speaker1: ich habe mich lange geschnitten, weil mir das immer leichter zugänglich war.
Speaker1: Also es war einfach leichter für mich, in den Laden zu gehen und Rasierklingen
Speaker1: zu kaufen oder mich mit dem Feuerzeug zu verbrennen oder was weiß ich.
Speaker1: Das waren alles Gegenstände, die ich frei verfügbar hatte.
Speaker1: Ich konnte immer irgendwie so einen Moment von Alleinsein generieren,
Speaker1: Selbst wenn ich 24-7 überwacht war in der Psychiatrie, ich habe es immer hingekriegt,
Speaker1: mich selbst zu verletzen.
Speaker1: Aber ich habe es nicht hinbekommen, mich 24-7 in diesem total beobachteten und
Speaker1: versorgten Umfeld darüber zu versichern, dass ich okay bin, dass ich nicht störe,
Speaker1: dass ich keine Belastung bin, dass ich kein Arbeitsauftrag bin,
Speaker1: dass ich geliebt bin und dass ich sicher auch emotional sicher bin.
Speaker1: So ne das habe ich halt nicht hingekriegt und zwar nicht weil die Leute mich
Speaker1: gehasst haben oder weil die Leute sich nicht für mich interessiert haben,
Speaker1: sondern weil ich diese Kompetenzen einfach nicht hatte,
Speaker1: ich habe es einfach nicht gelernt danach zu fragen, darum zu bitten mich angemessen
Speaker1: sozial zu versichern und auch zu merken, dass es mich versichern sollte,
Speaker1: wenn Leute mir sagen ich habe dich gern oder ich schätze dich für deine Fähigkeiten oder so,
Speaker1: das musste ich mir wirklich rein drücken und muss das auch heute noch üben und
Speaker1: lernen und so dechiffrieren sozusagen.
Speaker1: Und das ist glaube ich, das ist so eine Möglichkeit, die wir jetzt halt als Erwachsene haben.
Speaker1: Wir können das Ganze schön intellektualisieren und dann können wir uns einen
Speaker1: Plan machen und dann können wir uns einigen und dann können wir gemeinsam beschließen,
Speaker1: okay, wir üben das jetzt und wir versuchen das jetzt miteinander.
Speaker1: So, das ist der Vorteil.
Speaker0: Wir setzen einfach den Fokus drauf, um das mal weniger ins Ironische zu ziehen.
Speaker1: Ja, genau.
Speaker0: Interessant dabei ist ja auch wieder, was man ja generell auch bei allgemeinen
Speaker0: Krankheiten beobachtet.
Speaker0: Also hast du ein gebrochenes Bein, ist das natürlich viel offensichtlicher.
Speaker0: Du kriegst viel eher Hilfe. Du bist leichter.
Speaker0: Es ist einfach klar, du kannst nicht laufen. Wenn du aus inneren Erwägungen,
Speaker0: also jetzt wie wir mit psychischen Dingen zu hadern hast,
Speaker0: ist es nach außen viel schwerer zu kommunizieren und auch viel schwerer zu heilen
Speaker0: als ein gebrochenes Bein.
Speaker0: Und da habe ich jetzt so langsam das Gefühl, das ist mit selbstverletztem Verhalten
Speaker0: auch so, solange du es noch im Außen machst.
Speaker0: Es ist halt sichtbar. Ich kann halt merken, wenn ich das mal wieder mache,
Speaker0: dass ich zu viel gegessen habe oder bla oder gerade noch die offensichtlicheren
Speaker0: Sachen abzuschaffen, ist ja dann relativ einfacher noch als wahrzunehmen,
Speaker0: wo ich mich halt innerlich halt selbst mir selbst nicht gut tue.
Speaker0: Dann machen wir das doch jetzt ab sofort. Wir müssen Kuraten beschlossen durchgeführt.
Speaker0: So sind wir. Ein Podcast, der der Lösung dientet.
Speaker1: Gut, jetzt haben wir gewissermaßen auch über gesellschaftlich akzeptiertes selbstverletztes
Speaker1: Verhalten im Grunde gesprochen.
Speaker1: Ich würde trotzdem nochmal so ein bisschen darauf eingehen wollen,
Speaker1: welche Funktion selbstverletztes Verhalten bei unterschiedlichen Innes hat.
Speaker1: Wollt ihr dazu noch was sagen oder sollen wir weiter?
Speaker0: Das ist für uns jetzt tatsächlich die Frage. Also wer ist es?
Speaker0: Wer macht es? Wem nützt es?
Speaker0: Also das ist für uns jetzt eher so der nächste Schritt, das irgendwie noch mehr einzuordnen.
Speaker0: Also so, wie wir schon zu Anfang gesagt haben, dass es sozusagen mit der Kontrolle
Speaker0: von Essen besser geworden ist, weil das halt eine bestimmte Person,
Speaker0: sich, also die sich extrem darum gekümmert hat, sage ich mal,
Speaker0: um das jetzt positiv zu formulieren und die jetzt einfach nicht mehr so viel vorne ist,
Speaker0: so, weil das jemand anders übernommen hat und die halt schon auch für Ordnung
Speaker0: sorgt, aber nicht so streng ist oder so. Also, sowas halt.
Speaker1: Also, war das einfach nur, ihr habt bemerkt, dass das diese Person ist und dann
Speaker1: habt ihr sie versetzt sozusagen oder?
Speaker0: Nee,
Speaker0: ich glaube, dass Da müssen wir jetzt ein neues Fass aufmachen,
Speaker0: so von wegen Kommunikation mit Innenpersonen, weil das mit dem Essen ist eigentlich
Speaker0: nur ein kleiner Teil davon gewesen.
Speaker0: Und erst dadurch, dass wir uns damit entspannter gefühlt haben,
Speaker0: haben wir gemerkt, aha, das ist deswegen, weil die jetzt nicht mehr so viel vorne ist.
Speaker0: Also das war eher, das ist nur ein kleiner Teil von der ganzen Sache,
Speaker0: die sich da im Inneren ein bisschen verschoben hat.
Speaker0: Also das müssen wir, dann können wir aber gerne mal eine Folge zu machen oder so.
Speaker0: Und genau, dass unser Weg da irgendwie besser mitzuhändeln tatsächlich ist.
Speaker1: Rauszukriegen, wer ist es,
Speaker0: Wer hat was davon und warum wollen wir das vielleicht nicht haben.
Speaker0: Also wobei wir uns im Vorfeld jetzt tatsächlich auch so eine Frage gestellt haben,
Speaker0: also dass es so Sachen gibt, also die sind,
Speaker0: ja die sind ganz klar selbstverletzendes Verhalten, ja sie führen zu Wunden,
Speaker0: aber sie sind nicht sichtbar,
Speaker0: sie sind nicht dolle relevant und müssen wir das eigentlich ändern oder keine Ahnung.
Speaker1: Aber es klingt so ein bisschen, als würdet ihr gerade miteinander verhandeln,
Speaker1: wie viel Selbstzerstörung okay ist.
Speaker1: Ist das nicht die falsche Frage?
Speaker1: Wäre nicht eher die Frage, ist es okay, sich selbst zu zerstören oder nicht?
Speaker0: Klar, kann man so hart sehen.
Speaker0: Aber ich würde das jetzt eher mal ganz klar unter dem Ding von Selbstmanagement.
Speaker0: Wie hat er doch das gleich gesagt? Ich habe es schon wieder vergessen.
Speaker1: Selbstfürsorge?
Speaker0: Im Sinne von Selbstfürsorge, nicht gesund, aber ein Versuch mit dem Chaos klar
Speaker0: zu kommen und wie viele Baustellen wollen wir aufmachen.
Speaker0: Und dann würden wir uns jetzt ganz klar natürlich eher, also auch aus Gründen
Speaker0: von verschiedenen Innenpersonen, die das natürlich mit ein paar Kilo mehr auch nicht so super finden,
Speaker0: da gibt es dann auch nochmal externe Motive, sich genau mit diesem Problem sozusagen
Speaker0: über einen vollen Bauch oder zu vollen Bauch sich spüren, sich auseinanderzusetzen.
Speaker0: Und tatsächlich auch im Inneren dann zu sagen, okay, wir haben mittlerweile
Speaker0: weniger zwanghafte Kontrolle über Essen, was sich erstmal gut anfühlt.
Speaker0: Das Ergebnis ist jetzt noch nicht so optimal.
Speaker0: Das finde ich alle gut.
Speaker0: Aber es ist trotzdem der richtige Weg und was ist der nächste Schritt?
Speaker0: Und dann landen wir halt bei diesem Überfressen, sag ich mal.
Speaker0: Und dann hat das erstmal den Fokus und wir würden denken, dass das andere auch
Speaker0: nicht schön ist, aber da wäre jetzt so vielleicht im Sinne von nicht alles auf einmal,
Speaker0: so sind eher gerade unsere Gedanken damit.
Speaker0: Nicht, dass wir das damit schönreden, aber zu sagen, okay, letztlich machen
Speaker0: wir es schon immer, es hat uns nicht umgebracht und wir würden es demnächst auch nicht umbringen.
Speaker0: So klingt jetzt vielleicht ein bisschen blöd, aber man kann halt irgendwie nicht
Speaker0: alles auf einmal wuppen und dann auch irgendwie so im Sinne von ein bisschen
Speaker0: gnädig mit sich sein und sagen, ja,
Speaker0: so und auch in der Absprache mit allen, das ist jetzt nicht so relevant.
Speaker0: So, das ist nicht schön und können wir vielleicht später mal und wenn wir irgendwie nebenbei merken,
Speaker0: ich meine manchmal ist es ja auch so, wenn man das eine dann irgendwie verändert
Speaker0: hat, verändern sich ja auch andere Sachen und schon allein die Tatsache,
Speaker0: dass wir jetzt darüber reden und es tatsächlich auch so benennen und nicht nur im Inneren,
Speaker0: naja, eigentlich wissen wir es ja, aber gucken wir lieber nicht so genau hin,
Speaker0: kann ja auch schon sein, dass sich da was verändert.
Speaker0: Also so denken wir eher darüber nach. Genau.
Speaker0: Was war die Frage?
Speaker1: Es ging um die Inns, also welche Funktionen hat das für wen und wie geht ihr damit um?
Speaker0: Genau, also tatsächlich ist es immer ein Prozess mit verschiedenen Inns,
Speaker0: so, dass wir die lange Antwort kurz zusammengefasst.
Speaker1: Ja, wir haben das so auch versucht und haben dann irgendwann gemerkt,
Speaker1: dass wir da auch wieder vermeiden.
Speaker1: Also wir haben auch gedacht, naja, okay, wenn wir uns jetzt nicht jede Woche
Speaker1: schneiden, sondern einmal im Monat, dann ist das schon viel und dann haben wir schon viel geschafft.
Speaker1: Aber das war halt am Ende doch immer wieder eine, also es hat sich sicherer
Speaker1: angefühlt und schaffbarer angefühlt, das zu machen, weil es das Grundlegende
Speaker1: nicht weggenommen hat, nämlich die Selbstverletzung.
Speaker1: Und wir haben jetzt im Zuge des Kinderwunschs und so der Frage, okay, wie wollen wir,
Speaker1: was wollen wir für ein Vorbild sein oder für ein erstes Abbild von jemandem,
Speaker1: der in Sicherheit und gut lebt für unser Kind sein, war schon auch so, okay,
Speaker1: wir wollen nicht, dass unser Kind, so wie von unseren Eltern auch,
Speaker1: vorgelebt bekommen hat,
Speaker1: wie wir es vorgelebt bekommen haben,
Speaker1: Dass es erfährt, dass ein gewisses
Speaker1: Maß an Selbstzerstörung zum Leben dazu gehört und völlig normal ist.
Speaker1: Das wollen wir nicht. Und dann haben wir angefangen zu überlegen,
Speaker1: okay, was ist eigentlich die Herausforderung?
Speaker1: Die Herausforderung ist eigentlich, dass wir uns sicherer fühlen,
Speaker1: wenn es uns scheiße geht, weil wir es kennen.
Speaker1: Dass wir uns sicherer fühlen, wenn wir uns Kacke finden, weil wir es kennen.
Speaker1: Und dass wir uns sicherer fühlen, wenn nicht einfach alles in Ordnung ist.
Speaker1: Wenn wir immer so ein bestimmtes Maß an Bedrohung annehmen.
Speaker1: Und wir haben dann für uns beschlossen, dass das nicht mehr so die Leitschnur sein soll.
Speaker1: Sodass das nicht mehr so die Quelle sein ist. Wir wollen uns nicht erst sicher
Speaker1: fühlen, wenn wir auf jeden Fall nicht sicher sind.
Speaker1: Das ist nicht mehr das, was wir wollen. Da wollen wir rangehen.
Speaker1: Und jetzt sind wir da so an dem Stand,
Speaker1: dass wir diesen Faden verfolgen und eine besondere Aufmerksamkeit darauf legen,
Speaker1: wann sich Bär im System sicher fühlt und was das macht, wenn man sich auf einmal
Speaker1: sicher fühlt mit etwas und wenn es eine Erlaubnis gibt von uns und auch so,
Speaker1: Wie das ist, wenn wir versuchen, die Energie, die sonst immer in die Selbstabwertung,
Speaker1: in die Sicherstellung der Unsicherheit geht und des Schlechtgefühls,
Speaker1: wenn die Energie umgelenkt wird in die Frage,
Speaker1: wie stellen wir Sicherheit her?
Speaker1: Also können die gleichen Inns, die uns antreiben und die uns auch immer wieder
Speaker1: daran erinnern, dass wir zum Beispiel ein nerviger Klugscheißer sind,
Speaker1: Können wir die Inns vielleicht dazu gewinnen, uns dabei zu helfen,
Speaker1: zu merken, ob das überhaupt so ist.
Speaker1: Also ob wir gerade von der gegenüberliegenden Person überhaupt so wahrgenommen werden.
Speaker1: Das ist eher sowas. Oder jetzt auf unsere Essstörungen zum Beispiel,
Speaker1: die haben wir ja auch einfach schon fast unser ganzes Leben.
Speaker1: Und da ist es jetzt auch wirklich so, dass wir denken, okay,
Speaker1: wir treffen diese Entscheidung zuerst, also was dagegen zu tun und die anzugehen,
Speaker1: treffen wir nicht für unser Kind, aber wir treffen sie für uns als Elternteil.
Speaker1: Für das, was wir uns vorstellen, was wir weitergeben wollen sozusagen
Speaker1: und haben dann jetzt auch gedacht, okay, wir kriegen es jetzt aus dem,
Speaker1: was wir wissen und was wir wissen, was helfen könnte und was für Ressourcen
Speaker1: wir anknüpfen könnten, blablabla, Essenspläne, Diäten, blablabla,
Speaker1: das hat alles nicht funktioniert.
Speaker1: Alles, was wir selber versucht haben, hat nicht funktioniert.
Speaker1: Und weil es nicht funktioniert hat, haben wir uns nie drum gekümmert.
Speaker1: Und doch, wir haben uns einmal drum gekümmert, aber das hat nicht funktioniert,
Speaker1: weil man es nicht ernst genommen hat, weil wir nicht, wer weiß,
Speaker1: wie dünn waren und auch nicht, wer weiß, wie dick, sondern ziemlich in der Mitte,
Speaker1: hat man einfach nicht ernst genommen, als ich gesagt habe, hier,
Speaker1: ich habe echt ein Problem.
Speaker1: Und das machen wir jetzt. Wir haben einen Termin bei einer diabetologischen
Speaker1: Beratungsstelle, also bei so einem Termin haben wir einen Beratungstermin.
Speaker1: Und da werden wir das ansprechen, weil wir einfach auch körperlich auf sowas
Speaker1: zusteuern wie ein Diabetes durch konstant hohen Blutzuckerspiegel,
Speaker1: was stressbedingt ist, aber auch essensbedingt.
Speaker1: Und wir kriegen das einfach nicht hin, wenn man uns sagt, ja machen Sie eine
Speaker1: Diät, machen Sie sich einen Essensplan, haken Sie immer ab, was Sie gegessen
Speaker1: haben, tracken Sie Ihre Kalorien.
Speaker1: Das ist für uns der Einstieg in so Vermeidungsstrategien.
Speaker1: Und damit gehen wir jetzt aber, wir beauftragen jetzt jemanden, uns dabei zu helfen.
Speaker1: Und so machen wir es jetzt, wir versuchen es. Und zwar nicht aus dem Gefühl
Speaker1: heraus, wir müssen das doch endlich mal in den Griff kriegen,
Speaker1: sondern aus dem Gefühl heraus, wie wollen wir in der Welt sein?
Speaker1: Wir wollen nicht in der Welt sein, dass das immer so ein Krampf ist und immer
Speaker1: was, was wir halt mitschlüren und wo auch Energie bei drauf geht und wo sich
Speaker1: auch bestimmte Konflikte immer wieder aufhängen im Innen.
Speaker1: So machen wir es jetzt gerade und ich habe das Gefühl, dass es im Inneren schon
Speaker1: mal eine ganz andere Botschaft ist,
Speaker1: zu sagen, nicht ich muss mich jetzt darum kümmern, ich muss das jetzt alles
Speaker1: hinkriegen, obwohl es überfordernd ist und ich es gar nicht hinkriegen kann
Speaker1: und ja auch schon die Erfahrung gemacht habe über 20 Jahre, dass ich es nicht hingekriegt habe.
Speaker1: Es macht schon was jetzt zu wissen, okay, krass, wir sind sicher genug,
Speaker1: um um Hilfe zu fragen und jemanden zu beauftragen und einen zu fordern,
Speaker1: dass die Person uns hilft. Boah, krass.
Speaker1: Das macht schon was.
Speaker1: Und das ist gerade zumindest an der Stelle ein Umgang.
Speaker0: Also ich finde diesen Satz oder diese Frage, wenn man sich diese Frage stellen
Speaker0: konnte oder, und wir konnten das auch ganz, ganz lange nicht oder hatten auch gar kein Gefühl dafür,
Speaker0: wie will ich in dieser Welt sein?
Speaker0: Oder von mir aus auch, wie wollen wir in dieser Welt sein?
Speaker0: Ist so ein völlig anderer Ansatz, als zu sagen, das darf ich nicht und das kann ich nicht.
Speaker1: Ja, man darf nicht psychisch krank sein.
Speaker0: Ja, oder was auch immer. Aber das würde ich jetzt gerne so als Abschluss von
Speaker0: unserem Gespräch. Wie will ich in der Welt sein?
Speaker0: Und ich will natürlich nicht in der Welt sein, in dem ich mich ständig stresse
Speaker0: oder in dem ich mir selbst eine reindrehe und mir selbst irgendwas antue.
Speaker0: Das will ich alles nicht.
Speaker0: Ich will in der Welt sein und ich will glücklich sein.
Speaker1: Ich will mich gut fühlen und sicher und versorgen. Ich will mich gut und sicher fühlen.
Speaker0: Ja, genau.
Speaker1: Und das ist ja auch wieder sowas, woran sich Problematisches entspannen kann.
Speaker1: So dieser Gedanke, ja du, im Ernst, das willst du?
Speaker1: Du kannst viel wollen, aber die Realität ist ja eine ganz andere.
Speaker1: Und ich weiß das ganz genau, weil ich habe ja so viel Lebenserfahrung, bla bla bla.
Speaker0: Aber da sind wir ja im Prinzip.
Speaker1: Es ist ja, hallo, wenn ein Mensch auf die Welt kommt, ist er da.
Speaker1: Und dann muss er versorgt werden und das ist so, sonst stirbt er.
Speaker0: Und es ist recht, dass er hat. Und weißt du, da können wir auch die Schleife
Speaker0: zu unserem vorigen Podcast ruhig drehen.
Speaker0: Mit der Imagination, wie will ich in der Welt sein, dass ich davon erstmal überhaupt
Speaker0: ein Bild habe. Also wir hatten das ganz lange nicht.
Speaker1: Ja, wir auch nicht.
Speaker0: Und jetzt haben wir es aber. und ja, klar, heißt ja nicht, dass alles,
Speaker0: was man sich wünscht, in Erfüllung geht, aber wenn man schon mal den Traum hat,
Speaker0: so, und das finde ich auch einen total berührenden Ansatz, wenn ihr sagt,
Speaker0: ich will so in der Welt sein, weil so will ich das meinem Kind mitgeben.
Speaker0: Das ist einfach schön und kraftvoll und Mut machen. Ja.
Speaker0: Wir haben beschlossen, dass wir eine neue Kategorie einführen in unserem Podcast
Speaker0: und die heißt Shoutouts.
Speaker0: Genau, wir haben beide einen.
Speaker0: Ich habe es ja schon im Gespräch mehrmals so am Rande erwähnt.
Speaker0: Und ich möchte Hannas Artikel in ihrem Blog von vielen, du verlinkst es darunter,
Speaker0: denn den sie jetzt letztes geschrieben hat, weil sie in Italien war und wenn
Speaker0: ich das richtig verstanden habe,
Speaker0: eingeladen war, um dort bei einem Projekthelferin zu helfen.
Speaker0: Und weil ich weiß, dass hier bei uns, also wir machen einen betroffenen Podcast,
Speaker0: aber es ist natürlich nicht verboten zuzuhören, wenn man sich auf der Helferinnenseite
Speaker0: befindet und wir wissen, dass einige unserer ZuhörerInnen dann tatsächlich auch
Speaker0: auf der Helferinnenseite sind.
Speaker0: Und Hanna beschreibt es nämlich dort ganz schön und ganz intensiv und von verschiedenen
Speaker0: Seiten und so klug wie Hanna halt nun mal ist,
Speaker0: eben sehr umfassend, was das Verhältnis von HelferInnen zu Menschen mit viele
Speaker0: Seinen ist, was es da für Stolperstellen gibt.
Speaker0: Und genau, zum Beispiel dieses Thema zugucken, wenn sich jemand selbst verletzt,
Speaker0: da sind wir drauf gekommen.
Speaker0: Und sie schreibt tatsächlich, ja, es ist ein, also für mich war das total erhellend
Speaker0: und deswegen möchte ich euch diesen Artikel, diesen Blogbeitrag total gerne nahelegen.
Speaker0: Und es gibt auch sehr viele schöne Fotos von Nseng.
Speaker0: Das ist mein Shoutout wunderbar.
Speaker1: Ich finde es ganz toll angeschaut dazu
Speaker0: Das dürft ihr jetzt mal einfach mal aushalten und genießen im besten Fall.
Speaker1: Ich freue mich über das Feedback ich habe auch schon mitbekommen,
Speaker1: also der Artikel wird gut gelesen und trotzdem nochmal, ich freue mich auch
Speaker1: immer wenn kommentiert wird oder wenn er geteilt wird
Speaker1: Mein Shoutout ist der Podcast 1-2 vom UBSKM, also der unabhängigen Beauftragten
Speaker1: für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kindheit und Jugend.
Speaker1: Und da die aktuelle Folge sexuelle Übergriffe durch PsychotherapeutInnen,
Speaker1: was passiert in manchen Therapien.
Speaker1: Interviewt wird Andrea Schleu. Das ist eine Fachärztin, die im Ethikverein berät.
Speaker1: Und der Ethikverein ist ein Verein, der Menschen in Grenzsituationen in der Psychotherapie berät.
Speaker1: Also wenn irgendwas nicht stimmt, wenn man irgendwie ein ungutes Gefühl hat
Speaker1: und sich fragt, ist das hier eigentlich noch im Rahmen,
Speaker1: sind wir uns hier nicht viel zu nah oder werde ich hier gerade in eine Situation
Speaker1: gebracht, die überhaupt nicht therapeutisch
Speaker1: richtig ist, wertvoll ist und eigentlich gar nicht dazu gehört.
Speaker1: Und wenn man da Fragen hat, kann man von dem Verein beraten werden und erhält
Speaker1: Unterstützung, Klärung und auch weitere Informationen, wie man vorgehen kann.
Speaker1: Fand ich super. Wir haben hier in viele Seien auch schon mal eine Folge gemacht
Speaker1: zu Red Flags in der Psychotherapie.
Speaker1: Das kann ich auch nochmal verlinken. Den Podcast an sich kann ich sehr empfehlen.
Speaker1: Es sind immer wieder andere Betroffene auch, die zu Wort kommen und über ihre
Speaker1: Aufarbeitung sprechen, über
Speaker1: die Dinge, die relevant waren, aber auch viele Fachleute, Fachpersonen.
Speaker1: Zum Thema Kinderschutz, sexualisierte Gewalt und was wir dagegen tun müssen.
Speaker0: Super. Habe ich noch nie gehört davon. Kommt auf meine Liste.
Speaker1: Wunderbar. Gut, damit haben wir wahrscheinlich auch wieder eine ganze Liste
Speaker1: an Infos hier weitergegeben und Input.
Speaker1: Und machen hier einen Punkt zum Ende dieser Episode.
Speaker1: Bis zum nächsten Mal wünschen wir euch eine gute Zeit.
Speaker0: Und wenn es gerade keine gute ist, dann wenigstens eine mit genügend Keksen. Tschüss.
Music:
Speaker0: Wir suchen neue Podcasterinnen. Viele sein ist ein Podcast von vielen, für viele.
Speaker0: Wir besprechen hier verschiedene Themen.
Speaker0: Manchmal geht es um Selbsthilfe, manchmal teilen wir, wie es uns geht und was
Speaker0: wir durch Therapie und Alltagsleben neu kennenlernen und erfahren.
Speaker0: Das Projekt war von Anfang an offen für neue Menschen und ist es auch jetzt.
Speaker0: Wenn du Interesse und Spaß daran hast, hier mit uns zu sprechen und dich an
Speaker0: der Produktion von Podcast-Episoden beteiligen möchtest,
Speaker0: dann melde dich gern per Mail bei h.c.rosenblatt.online.de h.c.rosenblatt.online.de
Speaker0: Wir freuen uns über frischen Wind und neue Ideen für unseren Projekt.
Music: